22. Delegiertenversammlung LFV BB
Im November trafen sich die rund 100 Delegierten der Kreis- und Stadtfeuerwehrverbände Brandenburgs sowie zahlreiche Gäste in der Gemeinde Löwenberger Land zu ihrer 22. Verbandsversammlung.
Zu Beginn der Versammlung überbrachte auch der Vorsitzende des Berliner Landesverbandes, Sascha Guzy, einige Grußworte an die Delegierten. In Berlin fand am 09. November die Delegiertenversammlung statt. Das Datum, mit dem historische Ereignisse verbunden sind nahm der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes Brandenburg e.V., Werner-Siegwart Schippel zum Anlass, um noch einmal zu betonen, dass rassistische Tendenzen in den Feuerwehren Brandenburgs keinen Platz finden werden. „Zur Geschichte der Feuerwehren gehört, dass es während der Reichspogromnacht vom 09. auf den 10. November 1938 Feuerwehren gab, die Synagogen gelöscht haben. Es gab aber auch Feuerwehren, die sich weigerten. So etwas darf sich nicht wiederholen! Wir sollten uns immer wieder unsere Pflicht Leben und Güter zu retten vergegenwärtigen und solchen Tendenzen in unseren Wehren entschieden entgegenwirken“, mahnte der Präsident.
Im Anschluss zog der Präsident Bilanz und stellte fest, dass die Feuerwehren wieder auf ein bewegtes Jahr zurückschauen können. „Die Kameradinnen und Kameraden waren, wie bereits im Jahr 2018, ebenso 2019 über alle Maßen gefordert und belastet. Insbesondere bei den großen Waldbrandlagen in Potsdam-Mittelmark, Dahme-Spreewald und Spree-Neiße, bei denen Feuerwehrangehörige aller Landkreise im Einsatz waren und sich gegenseitig unterstützten. Hierfür bedanke ich mich bei allen Beteiligten“, so der Präsident. In diesem Zusammenhang mahnte er aber auch an, Lehren aus den vergangenen Situationen zu ziehen. Er forderte von der Politik und den Kommunen wirksame Konzepte zu erarbeiten und umzusetzen, um im Rahmen der momentanen Klimadiskussionen den Wald als einen der größten CO2-Reduzierer zu schützen. Vor allem bei der Schaffung von Zuwegen und Tiefbrunnen.
Lobenswert hob er die Hinterbliebenenversorgung verunfallter KameradInnen, die Verabschiedung des Prämiengesetzes, die Errichtung eines zweiten Schulstandortes der LSTE sowie die beabsichtigte Anschaffung von neuen Pumpensystemen durch die Landesregierung hervor.
Einer der Höhepunkte des Verbandstreffens war sicher die Wahl von zwei neuen Vizepräsidenten. Die Delegierten wählten die Kameraden Jan von Bergen und Daniel Brose in das Präsidium des LFV. Werner-Siegwart Schippel bedankte sich beim nicht mehr zur Wahl angetretenen Vizepräsidenten Bernd Falkenthal für seine 14-jährige Mitarbeit im Verband. Er zeichnete ihn mit dem Feuerwehr-Ehrenkreuz (FEK) des LFV in Gold sowie der Ehrenmitgliedschaft aus. Weiterhin wurden der ehemalige Vizepräsident Jörg Specht und Brandmeister Bodo Zwirz mit dem FEK in Bronze, Hauptfeuerwehrfrau Carmen Zwirz und Hauptbrandmeister Patrick Richter mit dem FEK in Silber sowie Werkfeuerwehrdirektor Rolf Fünning mit dem FEK in Gold ausgezeichnet.
Eine besondere Ehrung wurde dem scheidenden Minister des Innern und für Kommunales, Karl-Heinz Schröter, zu teil. Für sein Engagement und seine Verdienste für die Feuerwehren zeichnete ihn der Präsident mit der Brandenburger Feuerwehr-Ehrenmedaille aus. Der Minister bedankte sich in seiner Rede für den Einsatz der Kameradinnen und Kameraden, auf die in besonderen Situationen immer verlass war und sein wird. Er freute sich über die zu verzeichnende Tendenz einer Zunahme von Mitgliedern in den Feuerwehren. Diese Tendenz könnte die Möglichkeit an Schulen das Wahlpflichtfach „Brandschutzausbildung“ in der Sekundarstufe I zu besuchen noch gesteigert werden.
Die Delegiertenversammlung schafft darüber hinaus auch immer den Rahmen, um sich bei den vielen Unterstützern bedanken zu können. Insbesondere bedankte sich der Präsident bei der Lotto Brandenburg, für die Begleitung der jährlichen vier Projekte. So konnten bei der diesjährigen Versammlung Magnete übergeben werden, welche die fünf W-Fragen vergegenwärtigen, die bei der Meldung eines Notfalls mitgeteilt werden müssen.
Einen weiteren Dank richtete er an den ADAC Berlin Brandenburg in Linthe sowie der Feuerwehrunfallkasse für die finanzielle Unterstützung bei Fahrsicherheitstrainings für Feuerwehrangehörige.
Jan von Bergen
Dipl. – Ing. (FH) Jan von Bergen ist 48 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Kinder. Er lebt in Potsdam im Ortsteil Groß Glienicke und begann nach seinem Studium in der Fachrichtung Maschinenbau-Sicherheitstechnik seine Vertriebstätigkeit im Bereich des Feuerwehrwesens. Nach seinem Eintritt in die Freiwillige Feuerwehr Groß Glienicke qualifizierte er sich ständig weiter. Er war 15 Jahre lang Ortswehrführer und zuletzt stellv. Amtswehrführer im Amt Fahrland. Seit 2010 leitet Kamerad von Bergen den Fachausschuss „Bildung und Verbandswesen“ des Landesfeuerwehrverbandes Brandenburg. Von 2010 bis 2019 war er stellv. Landesjugendfeuerwehrwart der Landesjugendfeuerwehr Brandenburg.
Daniel Brose
Kamerad Daniel Brose ist der gemeinsame Vertreter der Arbeitsgemeinschaften der Berufsfeuerwehren, der Hauptamtlichen Feuerwachen bei Freiwilligen Feuerwehren und der Werkfeuerwehren. Seit 2011 ist er als Stabsbereichsleiter Feuerwehr der Stadt Falkensee verantwortlich für die Hauptamtliche Feuerwache mit 38 Mitarbeitern sowie rund 70 Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr. Zuvor war er sechs Jahre beim Deutschen Feuerwehrverband im Bundesjugendbüro der Deutschen Jugendfeuerwehr als Referent für Internationales und Facharbeit tätig. Daniel Brose ist 1973 geboren und verheiratet. Seit seiner Jugend engagierte er sich in der Jugendfeuerwehr Staaken und wechselte mit 18 Jahren in die dortige Einsatzabteilung. Neben seinem Dienst war er 14 Jahre Jugendfeuerwehrwart, sechs Jahre Fachausschussleiter Wettbewerbe der Berliner Jugendfeuerwehr sowie neun Jahre der ständiger Vertreter des Landesjugendfeuerwehrwartes in Berlin. Im Landesfeuerwehrverband arbeitete er in den letzten Jahren in verschiedenen Projektgruppen mit.